Liebe Leserinnen und Leser,
ein Mensch balanciert auf einer glatten, steilen Röhre, ohne Stufen, ohne Geländer, ohne Netz und Sicherheits-
leine. Im wahrsten Sinne des Wortes ein Himmelfahrtskommando. Und trotzdem geht der Himmelsstürmer seinen Weg: mit kräftigem Schritt, ohne Zögern und Schwanken, steil nach oben, dem Licht entgegen, den Himmel fest im Blick. Der US-Künstler Jonathan Borofsky hat ihn geschaffen. Seit der Documenta 1992 steht dieses Kunstwerk auf dem Vorplatz des Kulturbahnhofs in Kassel. Und nicht nur die Kasseler lieben es.
leine. Im wahrsten Sinne des Wortes ein Himmelfahrtskommando. Und trotzdem geht der Himmelsstürmer seinen Weg: mit kräftigem Schritt, ohne Zögern und Schwanken, steil nach oben, dem Licht entgegen, den Himmel fest im Blick. Der US-Künstler Jonathan Borofsky hat ihn geschaffen. Seit der Documenta 1992 steht dieses Kunstwerk auf dem Vorplatz des Kulturbahnhofs in Kassel. Und nicht nur die Kasseler lieben es.
Der Himmelsstürmer schaut nicht nach unten. Will nicht wissen, wie groß die Fallhöhe ist und die Todes-
wahrscheinlichkeit. Er fragt sich nicht, ob er hier richtig ist und ob er es schafft. Der Himmelsstürmer geht einfach seinen Weg. Unbeirrt und geradeaus. Frei und mutig. Er hat keine Angst abzustürzen, weiß, wo er hinwill. Das gibt ihm Kraft. Das lässt seine Füße Halt finden. Er ist sich sicher: Dieses Himmelfahrtskommando wird gut enden. Jesus ist seinen Weg so gegangen, Martin Luther und viele andere auch.
wahrscheinlichkeit. Er fragt sich nicht, ob er hier richtig ist und ob er es schafft. Der Himmelsstürmer geht einfach seinen Weg. Unbeirrt und geradeaus. Frei und mutig. Er hat keine Angst abzustürzen, weiß, wo er hinwill. Das gibt ihm Kraft. Das lässt seine Füße Halt finden. Er ist sich sicher: Dieses Himmelfahrtskommando wird gut enden. Jesus ist seinen Weg so gegangen, Martin Luther und viele andere auch.
Auf unsicherem Grund gehen, ein Ziel vor Augen haben, etwas Unmögliches möglich machen, Himmel und Erde verbinden. Davon singt die Bibel im 121. Psalm ein Lied: „ Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen. Woher kommt mir Hilfe? Meine Hilfe komme vom Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat. Er wird deinen Fuß nicht gleiten lassen. Der Herr segne deinen Ausgang und Eingang.“ Ein Lied gegen Abstiegsangst und Zukunftssorgen, gegen Endzeitstimmung und Resignation, gegen „Letzte-Generation“-Gedanken und Kirchenuntergangs-
stimmung. Ein Lied, das uns ins Herz singt, wie man auch in Krisen auf Kurs bleiben kann. Entscheidend ist der Blick aufs Ziel. Das weiß jeder Segler, jede Bergsteigerin und jeder Seiltänzer erst recht.
stimmung. Ein Lied, das uns ins Herz singt, wie man auch in Krisen auf Kurs bleiben kann. Entscheidend ist der Blick aufs Ziel. Das weiß jeder Segler, jede Bergsteigerin und jeder Seiltänzer erst recht.
In dieser Ausgabe von Kirche für die Stadt wagen wir Blicke nach oben und nach vorn und holen ein Stück Himmel auf die Erde: Inge Schulz träumt von Innenstadtgemeinden, die Grenzen sprengen, Kräfte bündeln und Kirche noch mal ganz neu denken. Kindergartenkinder erzählen, wie sie sich den Himmel vorstellen. Wolfgang Ziehe blickt auf ein langes Berufsleben als Diakon zurück. Wir wagen Lichtblicke und wollen Mut machen zu gehen wie der Himmelsstürmer.
Eine anregende Lektüre wünscht
Martin Hauschild
Martin Hauschild