Liebe Leserin, lieber Leser;
Das lichte Violett der Krokusse verschlägt mir fast den Atem.
Wie in jedem Spätwinter so war mir auch in den vergangenen Wochen die Hoffnung auf Farbe verloren gegangen. Von Hellgrau konnte ich nur noch bis Dunkelgrau denken. Abgestuft durch Mausgrau, Asphaltgrau und Taubengrau. Ab und an unterbrochen durch einige Matschnuancen.
Jedes Jahr wieder ist es der erste violette Krokus, der er mich schlagartig aus dem Grau herausholt. Er lässt mich vom Fahrrad absteigen und näher rangehen, bis ich das Gelbe im Inneren sehe. Lässt mich schmunzeln über seine knallige Unverfrorenheit. Und lässt in mir etwas sehr Elementares wiederkehren: Die Hoffnung auf Farbe!
Während diese Ausgabe des Kirchenmagazins Sie begleitet, werden die Farben zurückkehren! Und so sind sie der Leitfaden dieses Heftes.
Vielleicht ist Ihnen die Farbe aus dem Gesicht gewichen, als Sie hörten, dass der Gemeindeverband aus Albani, Johannis, Jacobi, Marien und Thomas seine Rechtsform wechseln wird. Einige mögen gedacht haben: Die sind grün hinter den Ohren und werden noch ihr blaues Wunder erleben. Andere meinen: Sie bekennen Farbe, entscheiden sich für bunte Eigeninitiative anstatt für graue Fremdverwaltung….
Wichtig für die breite Farbpallette der Beurteilung dieses Schrittes: Die Kirche ist verwoben mit einer Welt, in der entweder schwarze oder rote Zahlen geschrieben werden. Aber ihre Wurzel reicht tiefer und ihr Auftrag höher als alle Zahlen jeglicher Farbe. Die Fusion hat das Ziel, dass innerhalb der Zahlenbegrenzung die Botschaft weiter strahlen kann. Denn die Botschaft ist mehr als das Gelbe vom Ei. Sie ist golden.
Eine farbenfrohe Lektüre wünscht Ihnen
Angelika Ohlemacher
Angelika Ohlemacher